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Markterholung in Sicht: Geht der Immobilienmarkt der Baubranche voran?

06 Feb

By: Alexander Faust

Immobilienmarkt

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Der Immobilienmarkt und die Bauwirtschaft sind in einer Wechselbeziehung, von der beide profitieren – doch wie bei allen Beziehungen ist es etwas kompliziert. So belebt eine verstärkte Nachfrage nach Bestandsimmobilien die Modernisierungsnachfrage, bremst aber mitunter den Neubau. Im derzeitigen Nachfragetief ist eine Belebung der Immobiliennachfrage dennoch der erste Indikator für mehr Bewegung. Und laut den jüngsten Zahlen der aviv Group könnte es bald so weit sein: Die Verbesserung bei den Kreditkonditionen könnte demnach in vielen europäischen Märkten für Verbesserung sorgen – mit Deutschland im soliden Mittelfeld.  

 

Der Artikel kurz zusammengefasst:

Die Angebotspreise für Immobilien haben in Deutschland 2024 im Schnitt um 2,9 Prozent zugenommen. Vor allem der deutsche Immobilienmarkt profitiert laut aviv von wieder etwas günstigeren Zinsbedingungen. Damit fügt sich Deutschland in den europäischen Gesamttrend ein, bleibt aber ein besonders hochpreisiger Markt. Ob die Marktnachfrage auf diesem Niveau 2025 mitziehen wird, ist noch nicht sicher.  

 Deutsches Preisniveau im Schnitt bei 3.012 Euro pro Quadratmeter

Nachdem die Immobilienpreise mit der Nachfrage hierzulande tief im Keller verschwunden waren, legten sie 2024 im Schnitt wieder um 2,9 Prozent zu und erreichten durchschnittliche Quadratmeterpreise von 3.012 Euro. Im Vergleich mit den Nachbarmärkten legte Deutschland damit kräftig zu – etwa im Vergleich zu Frankreich, das ein ähnliches Niveau bereits vorher erreicht hatte, jetzt aber mit +0,4 Prozent auch dort verharrte.

Damit bleibt der Markt hierzulande alles andere als ein Schnäppchenmarkt

Steilere Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich wurden in Spanien und Portugal erzielt – allerdings auf ein erkennbar niedrigeres Quadratmeterpreisniveau. Der deutsche Markt gehört im europäischen Vergleich damit nach wie vor zu den teuersten Märkten – ob die Preiserholung bei den Angeboten also 2025 auf eine entsprechende Nachfrage stößt, wird nicht zuletzt von der generellen Investitionsentwicklung abhängen.

Aktuell zeigen etwa die Baugenehmigungszahlen im privaten Bereich Anzeichen von Stabilisierung auf freilich unterirdisch niedrigem Niveau. Die gewerblichen Bauherren zeigen sich jedoch weiter von ihrer zögerlichen Seite – was gerade auch auf dem Immobilienmarkt das Angebot weiter drückt und die Preise im europäischen Vergleich weiter oben hält.

Vor allem die Kreditentwicklung gibt Anlass für Optimismus

Aus Sicht der Immobilienbranche sind steigende Preise freilich zunächst ein positives Zeichen – dementsprechend gehen die Initiatoren des aviv-Berichts davon aus, dass die europäischen Wohnungsmärkte die Talsohle durchschritten haben und sich wieder den ersehnten Wachstumsgefilden annähern. Fest gemacht wird diese Hoffnung an der Entwicklung des Volumens an vergebenen Krediten für Immobilienfinanzierungen.

Dieses war seit Beginn des Ukrainekrieges 2022 kontinuierlich gesunken. Das gesunkene Zinsniveau seit 2024 leitete schrittweise eine Erholung ein. Gerade in Deutschland machte der Markt einen Sprung nach vorne: So fiel das Gesamtvolumen an vergebenen Krediten für Baufinanzierungen laut Europäischer Zentralbank im November 2024 um ein Drittel über dem Kreditniveau von November 2023.

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