Natürliche Materialien im Bau

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Waldbrände, Überflutungen und unerwartete Hitzewellen – In Zeiten des Klimawandels erhalten nachhaltige Materialien immer mehr Aufmerksamkeit, so auch im Bauwesen. Dieser Gastartikel von Christoph Jahn beleuchtet daher die Vorteile und Vielfalt natürlicher Baustoffe, die nicht nur umweltschonend sind, sondern auch zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Bewohner beitragen können.

Der Artikel kurz zusammengefasst

Sogenannte natürliche Baustoffe erfordern weniger energieintensive Prozesse bei der Herstellung und sind durch ihre Abbaubarkeit und geringere Transportemissionen auch umweltverträglicher und können zu einer positiven CO₂-Bilanz beitragen. Zudem trägt ihr Einsatz im Gebäude zur Wohngesundheit bei. Neben klassischen natürlichen Baustoffen wie Holz, Lehm, Kork, Bambus oder Titanzink tragen auch innovative Baustoffentwicklungen wie Hanfbeton oder recycelte herkömmliche Baustoffe zur Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft bei.

Was versteht man unter natürlichen Baustoffen?

Natürliche Baustoffe sind Materialien, die aus der Natur stammen und mit minimaler Verarbeitung für den Bau verwendet werden können. Im Gegensatz zu synthetischen Materialien, die oft energieintensive Herstellungsprozesse durchlaufen, zeichnen sich natürliche Baustoffe vor allem durch ihre Umweltverträglichkeit aus.

Typische Beispiele für natürliche Baustoffe sind:

  • Holz,
  • Hanf,
  • Stein und
  • Bambus.

Viele dieser Materialien sind nicht nur biologisch abbaubar und recycelbar, sondern tragen auch zu einer positiven CO₂-Bilanz bei, indem sie während ihres Wachstumsprozesses Kohlendioxid binden.

Vorteile natürlicher Baustoffe

Doch damit nicht genug. Natürliche Baustoffe bringen noch eine ganze Menge weiterer Vorteile mit sich, die sowohl ökologischer als auch gesundheitlicher Natur sind. So werden sie immer mehr zum Megatrend am Bau:

Ökologische Nachhaltigkeit

Natürliche Baustoffe bieten erhebliche ökologische Vorteile, die sie zu einer bevorzugten Wahl für umweltbewusstes Bauen machen. Diese Vorteile umfassen:

  • CO₂-Bindung: Wie bereits erwähnt, binden viele natürliche Materialien wie etwa Holz während ihres Wachstums Kohlendioxid, was dazu beiträgt, die atmosphärischen CO₂-Konzentrationen zu senken und den Treibhauseffekt zu mindern.
  • Reduzierung von Transportemissionen: Durch die Verwendung lokal gewonnener Materialien wie Kork und Stein können lange Transportwege vermieden werden, was nicht nur die Transportkosten senkt, sondern auch die damit verbundenen CO₂-Emissionen reduziert.
  • Natürliche Abbaubarkeit und Recycelbarkeit: Natürliche Baustoffe sind oft vollständig biologisch abbaubar oder können effektiv recycelt werden, was die Abfallmengen auf Deponien verringert und die Nutzung natürlicher Ressourcen optimiert.

Diese Aspekte tragen dazu bei, dass Projekte, die natürliche Baustoffe nutzen, eine bessere ökologische Bilanz aufweisen und somit die Nachhaltigkeit des Bauens insgesamt verbessern.

Gesundheitliche Aspekte

Der Einsatz natürlicher Materialien im Bauwesen hat aber nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen, die in diesen Räumlichkeiten leben und arbeiten:

  • Regulierung der Luftfeuchtigkeit: Natürliche Materialien wie Lehm und Holz können die Luftfeuchtigkeit auf natürliche Weise regulieren: Sie absorbieren überschüssige Feuchtigkeit und geben sie bei Bedarf wieder ab, wodurch ein ausgewogenes und angenehmes Raumklima entsteht.
  • Reduzierung von Schadstoffbelastungen: Viele natürliche Baustoffe sind frei von schädlichen Chemikalien und Emissionen. Dies ist besonders wichtig in geschlossenen Räumen, wo synthetische Materialien oft flüchtige organische Verbindungen (VOCs) freisetzen, die wiederum zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Diese gesundheitlichen Vorteile machen natürliche Baustoffe besonders attraktiv für den Bau von Wohn- und Arbeitsräumen, wo Gesundheit und Wohlbefinden Priorität haben. Durch die Förderung eines gesunden Innenraumklimas tragen sie erheblich zur Lebensqualität der Nutzer bei.

Beispiele für natürliche Baustoffe

Die Vielfalt natürlicher Baustoffe ist groß, und die meisten bieten spezifische Vorteile für unterschiedliche Anwendungen im Bauwesen. Dieser Abschnitt stellt nur eine Auswahl der bekanntesten natürlichen Materialien vor.

Holz und Lehm

Holz ist einer der ältesten und vielseitigsten Baustoffe, der viele Vorteile mit sich bringt, beispielsweise:

  • Als nachwachsender Baustoff ist Holz äußerst nachhaltig.
  • Es bringt eine hohe Wärmedämmung mit sich.
  • Holz ist für viele ästhetisch sehr ansprechend.
  • Es sorgt für ein gesundes Raumklima.
  • Es ist leicht zu verarbeiten und passt sich verschiedenen Baustilen an.

Lehm hingegen bietet ausgezeichnete feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften und ist ideal für den Einsatz in klimatisch anspruchsvollen Regionen. Beide Materialien sorgen für ein gesundes und natürliches Raumklima.

Titanzink

Titanzink ist ein langlebiges und recycelbares Material, das häufig für Dach- und Fassadenverkleidungen verwendet wird. Es ist nicht nur für seine extreme Langlebigkeit bekannt, sondern auch für seine vollständige und hocheffiziente Recycelbarkeit, die es zu einer umweltschonenden Option macht.

Kork und Bambus

Kork ist ein nachwachsender Rohstoff, der hervorragende isolierende Eigenschaften bietet und zudem schalldämpfend wirkt.

Bambus ist besonders bekannt dafür, schnell nachzuwachsen. Doch auch aufgrund seiner Festigkeit und Flexibilität wird er für eine Vielzahl von Bauanwendungen genutzt: von Bodenbelägen bis hin zu tragenden Elementen in leichten Konstruktionen.

Innovative natürliche Materialien

Neben diesen traditionellen Optionen gibt es jedoch auch innovative Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeit, wie Hanfbeton und recycelte Baumaterialien.

Hanfbeton ist ein leichtes, isolierendes Material, das aus einer Mischung von Hanffasern und einem Bindemittel, typischerweise Kalk, besteht. Diese Kombination macht es zu einer umweltfreundlichen Alternative zu traditionellem Beton.

Recycelte Materialien, darunter beispielsweise wiederverwendetes Glas und Kunststoffe, werden sorgfältig aufbereitet, um daraus umweltfreundliche Bauprodukte herzustellen. Diese Prozesse tragen dazu bei, natürliche Ressourcen zu bewahren und die Umweltbelastung zu minimieren, indem sie Materialien, die sonst als Abfall enden würden, in den Bauprozess reintegrieren.

Fazit

Die Verwendung natürlicher Baustoffe bietet ein umfangreiches Potenzial, besonders wenn man ihre Vorteile für die Umwelt und die menschliche Gesundheit berücksichtigt. Mit fortschreitender Forschung und Entwicklung sowie einer zunehmenden Akzeptanz in der Bauindustrie können natürliche Baustoffe eine Schlüsselrolle in der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft spielen.

Über den Autor

Christoph Jahn ist der Gründer und Geschäftsführer von Elbemetall®, einem Online-Shop für Blechzuschnitte aus verschiedensten Metallen. Mit über 12 Jahren Know-how im Gepäck weiß er, worauf es bei der Metallverarbeitung ankommt: Qualität, Präzision und individuelle Fertigung nach Maß. Egal, ob Industrie, Handwerk oder Privatgebrauch: Zusammen mit seinem erfahrenen Fachkräfteteam findet er für jeden Kunden die passenden Blechprofile und -zuschnitte.

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