Die entscheidende Rolle des (SHK-) Großhandels bei Fertigbauteilen in Europa

Sharing is caring!

Das Bauen mit Fertigbauteilen ist im gesamten Bausektor ein Schlüsselthema und gilt als eine vielversprechende Möglichkeit, der steigenden Nachfrage nach schneller Projektabwicklung genau wie dem wachsenden Fachkräftemangel in der Branche gerecht zu werden – der nicht nur hierzulande die Bauwirtschaft plagt, sondern in ganz Europa grassiert. Auch im Heizungs- und Lüftungssektor ist die Nutzung von Fertigbaulösungen in einigen europäischen Ländern bereits recht hoch, nicht zuletzt auf dem deutschen Markt – in anderen Ländern aber nach wie vor niedrig. Allen gemeinsam ist jedoch: Ein großer Teil der SHK-Installateure bezieht die Fertigprodukte bei ihren Stammlieferanten aus dem Großhandel. Dadurch bekommt der Handel für die Verbreitung des Fertigteilbaus eine entscheidende Rolle. Das zeigen aktuelle Ergebnisse des europäischen SHK-Monitors der USP Marketing Consultancy.

Die Marktpenetration von Fertigbauteilen ist auch auf dem Installationsmarkt bereits recht hoch

Wie die Untersuchungen von USP in vielen Sektoren zeigen, nimmt im gesamten europäischen Bausektor der Trend zu mehr Projekten zu, bei denen Fertigteilelemente in der einen oder anderen Form vorkommen. Die europäischen Architekten beobachten schon lange einen Anstieg der Fertigteilbauweise und gehen davon aus, dass sie auch in den kommenden Jahren prägend sein wird (28 Prozent ihrer Projekte enthielten 2019 Fertigteilbauelemente, für 2020 wurden bereits 32 Prozent erwartet). Auch bereits drei Viertel der befragten Bauunternehmen in Europa verfügen bereits über eigene Fertigteilbauerfahrung.

Die aktuelle Befragung unter SHK-Installateuren zeigt auch auf dem europäischen Gebäudeinstallationsmarkt eine hohe Marktdurchdringung von Fertigprodukten und Lösungen. Auf europäischer Ebene verwenden 56 Prozent der befragten SHK-Firmen Fertigprodukte, und fast 39 Prozent der Projekte, an denen diese Fertigteilbenutzer gearbeitet haben, enthalten mindestens eine Spielart der Fertigteiltechnik. Die Zahlen sind von Land zu Land allerdings höchst unterschiedlich (der höchste Anteil an Fertigteilnutzern ist mit 72 Prozent in Deutschland zu finden und der niedrigste mit 32 Prozent im konservativen Markt Frankreich). Im Großen und Ganzen wird jedoch deutlich klar, dass Fertigteillösungen und die Suche nach Effizienz und Zeitersparnis in Projekten nichts Neues für den SHK-Installationssektor sind.

Der Kauf von Fertigbauprodukten im Großhandel ist am beliebtesten

Derzeit spielt der professionelle Fachhandel eine zentrale Rolle beim Bezug von Fertigprodukten durch die SHK-Installationsfirmen. Diese Bedeutung dürfte sogar noch weiter zunehmen – sollte sich auf dem Markt auch das Interesse an den möglichen Kombinationen von vorgefertigten Elementen ausweiten, die sich je nach Installationstyp unterscheiden. Die Verfügbarkeit solcher verschiedener Produkttypen beim selben Großhändler würde es ermöglichen, komplexere Lösungen anzubieten, die über die Produkte eines einzelnen Herstellers hinausgehen (z. B. eine Kombination von Sanitär- und Elektrizitätsinstallationsprodukten).

In einigen Ländern wie den Niederlanden und Polen ist auch die Selbstvorfertigung oder Vormontage wichtig. Der Kauf von bereits fertig vom Hersteller komplettierten Fertigbauteilen erfolgt hauptsächlich in Deutschland, Großbritannien und Frankreich. In allen Ländern gleichermaßen benötigen die SHK-Profis jedoch mehr technische Informationen über die vorgefertigten Lösungen der Hersteller erhalten. Auch mehr Schulungen werden von vielen Installateuren gefordert, ebenso wie die Senkung der Preise für die derzeit als noch besonders kostspielig geltenden Fertigbau-Produktvarianten.

Prognose: Fertigbauinstallationen werden in den kommenden Jahren zunehmen

In einigen Ländern war bereits vor zwei Jahren ein deutlicher Anstieg bei der Verwendung von Fertigbauprodukten auf dem Installationsmarkt zu beobachten: Vor allem niederländische und belgische Installateure nahmen diesen Trend schon frühzeitig wahr.

Abgesehen vom wie immer besonders trendresistenten Frankreich gehen SHK-Installateure aus allen Ländern großteils davon aus, dass der Einsatz von Fertigbauteilen in den kommenden 2 bis 3 Jahren noch weiter zunehmen wird. Ein plausibler Grund ist der verstärkte Einsatz solcher Produkte in Mehrfamilienhäusern und Ein- und Zwei-Familienhäusern, die als die wichtigsten Wachstumssektoren für den Fertigteilbaumarkt gelten. Dazu kommen die von den Installateuren weithin anerkannten Vorteile des Fertigteilbaus wie Zeitersparnis, Kosteneinsparung, geringere Ausfallkosten und schnellere Umsetzung von Projekten, die in Zeiten knapper Projektfristen und fehlender Fachkräfte immer wichtiger werden. Diese Vorteile überwiegen eindeutig – daher ist zu erwarten, dass der Einsatz von Fertigprodukten und -lösungen im Installationssektor in den kommenden Jahren weiter zunimmt.

Hintergrund

BauInfoConsult ist ein auf die Bau- und Installationsbranche spezialisiertes Marktforschungsinstitut. Die Informationen zu den europäischen Trends in der Installationsbranche basieren auf den quartalsweisen Befragungen im europäischen SHK- und Elektroinstallationshandwerk, die von der USP Marketing Consultancy-Gruppe, zu der auch BauInfoConsult gehört, viermal im Jahr veröffentlicht werden. Für diese beiden internationalen Untersuchungen werden jährlich ca. 9.000 Installateure aus dem SHK-Bereich und aus der Elektroinstallationsbranche aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Polen befragt. In jeder Ausgabe steht ein anderer aktueller Trend im Fokus. In der aktuellen Q2 2020-Ausgabe geht es vor allem um die Nutzung von Fertigbauteilen in der europäischen SHK-Branche.

Der Bericht kann bei BauInfoConsult käuflich bezogen werden. Mehr Informationen erhalten Sie von Alexander Faust und Christian Packwitz unter 0211 301 559-10 oder per E-Mail an info@bauinfoconsult.de.

 

Sharing is caring!


WordPress Cookie Plugin by Real Cookie Banner