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NICHT-

WOHNUNGSNEUBAU

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Das Nichtwohnungsbausegment ist stark den konjunkturellen Schwankungen unterworfen. Dennoch weisen die einzelnen Bausegmente typische Entwicklungen auf, die für eine gewisse Kontinuität der Neubauleistung sorgen.   

Gewerbliche Bauinvestitionen unter Druck

Das Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft verschlechterte sich im bisherigen Verlauf von 2023 zunehmend. Die aktuelle Lage wird zunehmend von weniger Aufträgen geprägt, was auch die Zukunftserwartungen der Unternehmen von Monat zu Monat weiter eintrübt.

Dabei war die Bautätigkeit im Nichtwohnungsbau bereits im Jahr 2022 ins Stocken geraten – nicht zuletzt durch die Auswirkungen des Ukrainekrieges auf die Auftraggeber im Nichtwohnungsbau (sprich: mehr konjunkturelle Unsicherheit, nochmals eine Fortsetzung der Lieferengpass-Krise, Energiepreisschock, Inflation und Baukostenanstiege …).

Das zeigt sich zunächst bei den Baugenehmigungen. Dieser klassische Indikator für Neuaufträge bzw. im weitestgehenden Sinne der „Baulaune“ der Unternehmen, Behörden oder Personen, die eine Genehmigung fürs Bauen auf dem Amt beantragt haben, ging 2022 im Neubau um deutschlandweit 10,3 Prozent zurück. Diese „Vollbremsung“ der Bauherren scheint eindeutig mit der Teuerung zu tun zu haben, wie die trotz gesunkener Genehmigungstätigkeit gegenüber 2021 um 9,1 Prozent gestiegene Höhe der für die genehmigten Maßnahmen im Voraus veranschlagten Baukosten verdeutlichen.

Die Neubauleistung, die sich dagegen in der Statistik der fertiggestellten Gebäude niederschlägt, kam 2022 mit einer bundesweiten Stagnation zum Vorjahr (-0,7 Prozent) etwas besser davon als bei der Genehmigungsbilanz. Das ist allerdings nur bedingt ein Kunststück, schließlich profitierte die Baubranche im Nichtwohnungsneubau 2022 noch von den Projekten, die aus den noch etwas genehmigungsreicheren Vorjahren in der Pipeline waren.

Im ersten Halbjahr 2023 zeigen die Genehmigungen jedoch wieder deutlich nach unten (-7,6 Prozent weniger Genehmigungen für neue Nichtwohngebäude als im bereits nicht übermäßig üppigen ersten Halbjahr 2022), sodass auch für die Fertigstellungsbilanz 2023 mehr Schatten als Licht zu herrschen scheint.

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Prognosehorizont klart sich nur kurzfristig auf

Unsere Prognose für die nächsten beiden Jahre hat es in sich – doch zumindest mischt sich etwas mehr Licht in den Schatten als bei den derzeitigen Erwartungen für den Wohnungsbau. Im aktuell schwierigen Marktumfeld machen die Genehmigungen in unserer Prognose auch im Jahr 2023 keine großen Sprünge (-1,6 Prozent). Doch nicht zuletzt in den von Industrie und Handel dominierten Bausektoren sind Kapazitätserweiterungen unumgänglich, sodass es insgesamt 2024 zu einem Nachholeffekt bei den Genehmigungen kommt (+7,2 Prozent), zu dem nicht zuletzt die erwartete verbesserte wirtschaftliche Gesamtlage beitragen dürfte.

Die Fertigstellungen werden jedoch durch das saftige Genehmigungsminus aus 2022 im Jahr 2023 mit 0,9 Prozent zum Ergebnis des Vorjahres erneut stagnieren, bevor 2024 ein etwas deutlicheres Plus von 1,3 Prozent zu erwarten ist. Unser Ausblick auf 2025 geht jedoch davon aus, dass sich der Nichtwohnungsneubau demgegenüber zunächst nicht weiter steigern kann – erst nach Ende unseres Prognosezeitraums dürften sich die positiven Effekte der Genehmigungszuwächse auf die Neubauzahlen bemerkbar machen.

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