
By: Alexander Faust
Pressemitteilungen / Trends
Düsseldorf, 24.09.2025: Das berufliche Orientierungs- und Informationsverhalten in der Baubranche ist durch die BauInfoConsult- Studienreihe „Kommunikationsmonitor“ mittlerweile gut erforscht. Dennoch gibt es immer wieder zum Teil überraschende Erkenntnisse, wie in den hier vorgestellten Highlight-Ergebnissen aus dem neuen Kommunikationsmonitor 2025. Hier also vier überraschende Kernfakten, die Sie über die deutschen Bauprofis so wahrscheinlich nicht auf dem Schirm hatten. Oder wussten Sie, dass das deutsche Installationshandwerk Bau-App-Europameister ist? Dass das gedruckte Wort ins Hintertreffen gerät, aber ausgerechnet vor Ort auf der Baustelle wieder Prominenz erlangt?
Im Rahmen der Studie Kommunikationsmonitor wurden insgesamt 501 Bauakteure aus Architekturbüros, Bauunternehmen, Elektro- sowie SHK-Installationsfirmen in telefonischen Interviews ausführlich dazu befragt, wie genau sie sich über berufliche Themen Informationen einholen und den Überblick verschaffen. Darunter kamen auch die folgenden vier Kommunikations-Phänomene zum Vorschein, die viele auf den ersten Blick überraschen dürften.
- Klassische Fachmedien: Architekturbüros bleiben treue Leser, bei den Verarbeitern dünnt das Interesse aus
Das Internet ist das am meisten und häufigsten genutzte Medium, das Bauakteure benutzen, wenn es um berufliche Recherchen zu Bauthemen und Bauprodukten geht – und dort die gezielte Googlesuche bzw. bestimmte Webseiten der Lieferantenseite. Dieses Ergebnis mag im Jahr 2025 nur noch wenig überraschen. Interessant ist dagegen, dass auch gedruckte Informationen von allen untersuchten Bauzielgruppen gern und häufig genutzt werden. Das gilt aber für Kataloge, Dokumentationsmaterial und Broschüren mehr als für Fachzeitschriften.
Diesen unabhängigeren (da nicht direkt von den Urhebern der Produkte stammenden) Informationskanal nutzen vor allem die Verarbeiterzielgruppen sehr viel weniger. Bei den Architekturbüros werden Zeitschriftenartikel dagegen von einer breiten Mehrheit weiterhin gelesen – und von einer von vier befragten Person auch besonders häufig, z. B. um Inspiration aus Referenzprojekten zu ziehen oder um über baurechtliche Neuerungen im Bilde zu bleiben.
- Digitales Entwicklungsland? Von wegen! Deutsche Installationsbetriebe sind App-Europameister
Dass gerade deutsche Firmen bei digitalen Entwicklungen den internationalen Standards hinterherlaufen, ist eine viel gehörte Klage. Doch zumindest in Bezug auf die Nutzung von beruflich relevanten App-Angeboten im Handwerk läuft diese Klage ins Leere. So werden nicht nur allgemeine Apps zur Kommunikation oder Orientierung, sondern auch konkret produktservicebezogene Spezial-Applikationen von Herstellern oder dem Fachhandel von einer großen Mehrheit der Befragten aus dem SHK- und Elektrohandwerk genutzt.
Die von unserer Gruppe ebenfalls erhobenen europäischen Vergleichsergebnisse zeigen gerade bei den Elektroinstallateuren, dass die deutschen Betriebe bei der Nutzungsintensivität von Apps international an der Spitze stehen. Übrigens nicht der einzige positive Rekord im internationalen Vergleich, den die Studie aufzeigt. Also lassen Sie uns die alte Litanei („Wir sind hierzulande ja alle so hoffnungslos analog und rückschrittlich“) endgültig in die Mottenkiste stecken, in die sie schon lange reingehört.
- Digitale Informationen sind allgegenwärtig – doch ausgerechnet auf der Baustelle wird das gedruckte Wort wichtiger
Die (mal mehr, mal etwas weniger) intensive Nutzung von Internetsuche, Social Media und Apps sei den deutschen Bauakteuren also zugestanden. Dennoch sind auch gedruckte Informationen wichtig – und zwar schlägt ihre große Stunde ausgerechnet auf der Baustelle: Wenn es um Dokumentationsmaterial und Verarbeitungshinweise geht, greifen gerade Installationsfachkräfte in der Verarbeitungssituation vor Ort häufig zu gedruckten Dokumenten. Da sie meist keinen Laptop auf die Baustelle mitschleppen und wohl auch das mühsame Herumscrollen und Suchen auf dem Smartphone-Display nicht jedermanns und jederfrau Sache ist, bleiben die gedruckten Materialien der Hersteller weiterhin wichtige Informationshilfsmittel – gerade auch am Ende des Entscheidungsprozesses am Bau, sprich: in der konkreten Verarbeitungssituation.
- Hersteller und Händler werden zu wichtigen Ansprechpartnern – je nach Phase und Informations-Grund
Apropos Medien und Bauprojektphasen: Wer Informationen für Bauprofis bereitstellt, sollte sich nicht zuletzt auch darüber Gedanken machen, wann und wozu die Informationen überhaupt benötigt werden. So deuten die Ergebnisse an, dass während der Angebotsphase Preisinformationen besonders zentral sind, während die Entwurfsplanung von Produktinformations- und Beratungsbedarf geprägt wird. Sobald es um die konkrete Vorbereitung geht, steht wiederum die Lieferbarkeit von Bauprodukten im Zentrum des Interesses, während der Bauausführung Produktberatung und Verarbeitungshilfen.
Damit wechseln auch die wichtigsten Ansprechpartner der Baufirmen je nach Bauphase und Hintergrund für das jeweilige Informationsgesuch: Bei Fragen rund um Preise, Mengen und Lieferzeiträume dürfte nicht zuletzt der Fachhandel eine wichtige Rolle spielen, während Informationen der Hersteller auf Websites, Dokumentationsmaterial oder durch Ansprechpersonen aus dem Außen- und Innendienst bei der allgemeinen Produktorientierung im Vorfeld wie bei der konkreten Umsetzung auf der Baustelle an die erste Stelle rücken.
Über die Untersuchung
Das Orientierungs-, Informations- und Mediennutzungsverhalten bei insgesamt 501 Architekturbüros, Bauunternehmen, Elektro- sowie SHK-Installationsfirmen werden im Kommunikationsmonitor 2025 durch repräsentative Umfrageergebnisse dargelegt. Auf einer breiten Datenbasis enthält der Bericht ausführliche Informationen zum Kommunikations- und Informationsverhalten in der Branche:
- Nutzung und Bewertung von Informationsquellen
- Informationsrecherche im Internet
- Webseiten von Herstellern
- Besuch von Messen
- Informationen durch persönlichen Kontakt (Messen, Außendienst)
- Fachzeitschriften & Radio
- Social Media-Nutzung
- Gebrauch von Apps
Der Kommunikationsmonitor kann ab 1. Oktober 2025 für 1.450 € zzgl. MwSt. bei BauInfoConsult bezogen werden.
Über BauInfoConsult
BauInfoConsult ist ein auf die Bau-, Installations- und Immobilienbranche spezialisiertes Unternehmen. Wir analysieren laufend Marktdaten und Informationen zur deutschen Baubranche und erstellen auf Grundlage eigener Markterhebungen Analysen und Prognosen zu aktuellen Bautrends und Entwicklungen, die als Grundlage für Ihre marktrelevanten Entscheidungen herangezogen werden können. Um immer einen Überblick über aktuelle Marktentwicklungen zu haben, können Sie sich auf www.bauinfoconsult.de für unseren kostenlosen Newsletter einschreiben.