Wohnungsbauvolumen: Bestandsbau mit 153,1 Milliarden Euro auf Rekordjagd

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Innerhalb der deutschen Bauwirtschaft wird dem Wohnungsbau traditionell eine zentrale Bedeutung zugemessen – zumindest, was das Bauvolumen betrifft. So lag das Wohnungsbauvolumen in 2018 bei insgesamt 224,8 Milliarden Euro und damit erneut auf einen strammen Wachstumskurs. Das Gros des Wohnungsbauvolumens entfiel dabei erneut auf Maßnahmen im Bestand.

Mit einem Plus von 6,8 Prozent lag das 2018er Wohnungsbauvolumen deutlich über dem Vorjahresergebnis – wie die Berechnungen des DIW zeigen. Doch während medial im Zusammenhang mit der Bauwirtschaft oftmals eher auf den Wohnungsneubau gestarrt wird, zeigen die Zahlen, dass gut zwei Drittel des gesamten Wohnungsbauvolumens hingegen im „unsexy“ Bestandsbau erwirtschaftet wird. 

Im Abonnententeil:
– Struktur des nominalen Bauvolumens 2018 nach Wohnungsbausektoren

– Entwicklung des nominalen Bauvolumens 2013 – 2018 nach Wohnungsbausektoren

Die aktuelle Berechnung des Wohnungsbauvolumens – gemeint sind damit die Zahlen von 2018, die nun offiziell vorliegen – verdeutlicht das Übergewicht des Modernisierungsmarktes. 153,12 Milliarden Euro (68 Prozent) des gesamten Wohnungsbauvolumens in Höhe von 224,81 Milliarden Euro entfielen in 2018 auf Bestandsmaßnahmen.  Der Eigenheimneubau konnte mit einem Bauvolumen von 40,43 Milliarden Euro 18 Prozent des gesamten 2018er Wohnungsbauvolumens auf sich vereinen, knapp gefolgt vom Geschosswohnungsneubau mit 31,27 Milliarden Euro (14 Prozent).

Interessant ist auch die Entwicklung dieser drei Segmente in den vergangenen Jahren. So zeigte sich das Neubauvolumen im Geschosswohnungsbau besonders dynamisch: Zwischen 2013 und 2016 lagen die jährlichen Zuwächse immer zwischen 15 und 20 Prozent. Auch in 2017 (+10,8 Prozent) und 2018 (+11,6 Prozent) lagen die Wachstumsraten weit über dem Durchschnitt der anderen Wohnungsbausegmente.

Ein Hauptgrund für die schwungvolle Entwicklung des Geschosswohnungsbauvolumens liegt in einer sich seit Anfang 2000 abzeichnenden Strukturverschiebung – genauer gesagt: der Trend zum Wohnen in der Stadt. Konnte die zunehmende Nachfrage in den Städten anfangs aus dem Bestand bedient werden, scheint dies aktuell fast nur noch über den Neubau möglich zu sein.

Weit weniger dynamisch ist die Neubauentwicklung dagegen im klassischen Eigenheimbereich. Aber auch in diesem Marktsegment waren die Veränderungsraten in den letzten Jahren positiv – allerdings mit sinkenden Wachstumszahlen ab 2015. So stieg das Bauvolumen in 2018 nur noch um 3,1 Prozent. 2015 lag die Zuwachsrate im Eigenheimsegment noch bei 7,1 Prozent.

 

Die Bauleistungen im Wohnungsbauvolumen vollführten indes eine gegenläufige Entwicklung zum Neubau im Eigenheimsegment. Hier lag das Wachstum in 2015 mit einem mageren Plus von 0,4 Prozent noch am Boden, konnte sich in den folgenden Jahren jedoch ordentlich berappen und bilanzierte in 2018 ein Zuwachs von 6,9 Prozent. Da sich das Gesamtniveau der Bestandsmaßnahmen deutlich über dem des Neubaus befindet, sind Wachstumsraten von knapp sieben Prozent wie in 2018 direkt mit merklichen Sprüngen von rund 10 Milliarden Euro verbunden.

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Publiziert im Februar 2020

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